Noch 7 Wochen – oder der (un-) freiwillige Weg zur Entschleunigung
Ich bin müde. Und das eigentlich immer. Ich schlafe nur 4
Stunden am Stück und ab da renne ich im 1- bis 2-Stunden-Takt. Wenn ich dann
irgendwann aufwache oder vielmehr aufhöre zu schlafen. Bin ich nicht erholt im
Gegenteil. Ich fühle mich völlig gerädert.
Durch Rücken- und Hüftprobleme (Symphyse ist verändert) bereitet
mir langes Sitzen und langes Stehen Probleme. Selbst das Erledigen täglicher
Aufgaben dauert länger und ich muss ab und zu pausieren.
Ich lebe in einer Leistungsgesellschaft, in der ich gewöhnt
bin Dinge zügig in einem vorgegebenen Zeitfenster zu erledigen und dann die
nächsten Aufgaben anzupacken. Meist in vielen zu engen Zeitfenstern. Eben
schneller, höher, weiter.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die letzten Wochen
eine gewisse Umstellung für mich waren. Sich selbst einzugestehen, dass man
(zumindest vorübergehend) nicht mehr alles schafft, war nicht leicht. Auch
nicht, dass es langsamer geht, dass man Pausen braucht oder sogar Hilfe… Aber vielleicht ist genau das ganz gut. Ich
werde (zwangsläufig) entschleunigt, ruhiger, bewusster.
Denn auch mein Mäuschen wird Zeit brauchen, Ruhe, um zu
wachsen und sich zu entwickeln. Sie wird meinen ganzen Tagesablauf neu
strukturieren. Und wie soll das gehen, wenn ich nicht jetzt schon den Anfang
für sie mache??